„Da geht noch was!“
Das ist die Kernaussage von meinem Vortrag, den ich gestern als FidAR-Botschafterin bei Zonta in Hagen halten durfte.
Zwar haben die 185 Unternehmen, die eine Frauen-Quote von 30% im Aufsichtsrat einhalten müssen, diese im Mittel auch erreicht, doch es gibt immer noch Unternehmen, die die Quote nicht umgesetzt haben.
Schade ist, dass es überhaupt eine Quote braucht! Dieser Meinung waren auch die 30 Zuhörerinnen gestern, die sehr rege über das Thema Quote diskutiert haben.
Danke an Frau Klostermann (Präsidentin Zonta Hagen), dass ich einen Input zu dieser Diskussion leisten durfte.
Sie interessieren sich für das Thema: „Frauen in die Aufsichtsräte“? Dann nehmen Sie mit mir Kontakt auf!
Ziel von FidAR e.V.
FidAR will in Deutschlan den Anteil von Frauen in Aufsichtgremien und Führungsfunktionen erhöhen. Dieses Ziel versuchen wir durch folgende Massnahmen zu erreichen:
- Schaffen von Öffentlichkeit
- Erhöhung der Transparenz
- Stärken der Netzwerkstruktur
- Forderungen an die Politik
- Forderungen an Unternehmen und Institutionen
- Forderungen an die Medien
- Forderungen an die Frauen
- Forderungen an die Männer
„Das Ziel muss es sein, Stereotypen zu überwinden!“
Was genau sagt das Gesetz?
Das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst“ ist seit Mai 2015 in Deutschland in Kraft und richtet sich an 2 Gruppen:
- Voll mitbestimmungspflichtige (>2’000 bzw. 1’000 Beschäftigte) und börsennotierte Unternehmen. Dies sind 108 Unternehmen, welche eine feste Geschlechterquote von 30% für den Aufsichtsrat erfüllen müssen. Weiterhin müssen diese plus 80 weitere Unternehmen eine verbindliche Zielgrösse (für den Frauen-Anteil) für den Vorstand und oberste Management-Ebenen festgelegt werden. Diese in Summe 185 Unternehmen werden regelmässig im Women-on-Board-Index 185 monitort (siehe Bild unten).
- Mitbestimmungspflichtige (>500 Beschäftigte) oder börsennotierte Unternehmen: Dies sind ca. 3’500 Unternehmen, welche eine verbindliche Zielgrösse (für den Frauen-Anteil) für den Aufsichtsrat, Vorstand und oberste Management-Ebenen festgelegen müssen.
Bei Unternehmen mit Quote ist der Anstieg des Frauenanteils signifikant höher
So stieg der Frauenanteil im Aufsichtsrat mit Quote von 21.3% (01/2015) auf 34.9% (11/2019). Ohne Quote stieg der Anteil im Vergleichszeitraum nur auf 22.4%.
Managerinnen-Barometer 2020
Auch das DIW, das kürzlich erst das Managerinnen-Barometer herausgegeben hat, kommt zu dem Schluss, das sich die Führungsetagen langsam wandeln. Untersucht wurden hier die Top-200- Unternehmen. Auch hier zeigt die Grafik unten, dass eine feste Geschlechterquote im Aufsichtsrat zu einem höheren Frauen-Anteil führt als ohne. Interessant ist auch die Entwicklung bei den Vorständen. Hier ist der Frauenanteil bei Unternehmen mit einer festen Quote im Aufsichtsrat gegenüber ohne feste Quote in 2019 höher.
Zwischen-Fazit
- Das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe wirkt
- Frauen sind noch immer zu selten dort, wo Entscheidungen getroffen werden
- Unternehmen zeigen nach wie vor wenig Ehrgeiz für echte Veränderungen