Falls Sie sich jetzt fragen, was diese „sperrige“ Abkürzung OKR bedeutet: Objectives & Key Results. Nun können Sie wahrscheinlich noch immer nichts mit dem englischen Begriff anfangen. OKR ist jedoch eine Management-Methode, die maßgeblich für den Erfolg von Google verantwortlich ist. Durch agile Mitarbeiter- und Unternehmensführung setzen Unternehmen ihre strategischen Themen und Ziele mit diesem Führungsinstrument um. Der OKR-Master ist quasi das Pendant zum SCRUM-Master, nur für die agile Unternehmensführung und nicht für die Projektführung.
Was ist OKR?
OKR ist eine moderne Methode der Unternehmensführung und basiert auf zwei grundlegende Fragen:
- Wo will ich hin? (Objective)
- Welche konkreten Schritte kann ich unternehmen, um mein Ziel zu erreichen? (Key Results)
Merkmale der OKR-Methode
- Kurze Zyklen von ca. 3 Monaten (statt wie heute herkömmlich 1 Jahr)
- Ein Mix aus Top-Down und Bottom-Up (statt starrer Top-Down-Zielvorgaben)
- Selbstorganisation und -kontrolle zur Erhöhung der intrinsischen Motivation (statt Kontrolle der Mitarbeiter)
- Fokus auf Teamwork (statt individuelle und Boni-relevante Ziele)
Wo kommt OKR her?
In den 70er Jahren wurde OKR das erste Mal von Andy Grove bei Intel ins Leben gerufen. Er adaptierte das bisher bekannte MbO (Management by Objectives) von Peter Drucker an einigen Stellen und nannte es OKR (Objectives and Key Results). Mitte der 90er Jahre kam OKR dann über John Doerr zu Google. Im Jahr 2013 wurde OKR dann durch ein Video von Google Ventures weltweit bekannt und ist heute in Unternehmen jeglicher Art und Grösse zu finden.
Warum eignet sich OKR zur modernen Unternehmensführung?
OKR hilft Unternehmen dabei:
- Mitarbeiter intrinsisch zu motivieren
- Zielerreichung / Produktivität zu steigern
- einen strukturierten Zielvereinbarungsprozess zu gewährleisten
- die Erwartungen an die Aufgaben der Mitarbeitenden zu spezifizieren und klären
- die unternehmensinterne Kommunikation durch Transparenz und Sichtbarkeit zu verbessern
- die Ziele und Ergebniskennzahlen durch die ganze Organisation zu verknüpfen
- das Unternehmen zu agiler zu gestalten
- die digitale Transformation “beherrschbar” zu machen
Wofür ist OKR nicht geeignet?
- Instrument für individuelle Vergütungen und Kontrollsystem
- Projektmanagement-Tool
- Mikromanagement-Tool
- Ressourcenverwaltung
Das OKR-Framework
Das OKR-Framework ist das Herzstück der modernen Führungsmethode. Das Leitbild bildet die Basis. Daraus entwickeln das Management ca. 3 bis max. 5 Moals (Mid Term Goals), welche auf das Leitbild (oder die Strategie) für das kommende Jahr einzahlen. Die nachfolgenden Abteilungen und/oder Teams entwickeln daraus abgeleitet horizontal oder auch vertikal ihre 3 wichtigsten Objectives (O), welche in den kommenden 3 Monaten erreicht werden sollen.
Weiterhin definieren sie je 3 wesentliche Hebel (Key Results (KR)) zu den Objectives. Der aktuelle Stand der OKR wird in kurzen Weeklys besprochen. Nach 3 Monaten überprüft das Team den Stand der OKR in einem Review. In der anschliessenden Retrospektive (Rückblick) geht es mehr darum, was das Team gelernt hat und was es im nächsten Zyklus besser machen will. Diese Erfahrungen fliessen dann in das nächste OKR-Planning.
Durch den 3-monatigen Zyklus erreicht die Organisation eine deutlichere Fokussierung aller Mitarbeitenden auf die Unternehmensstrategie.