Es gibt klassische SMART-Ziele, die auf der SMART-Methode basieren und zumeist anhand von Zahlen messbar sind. Zudem gibt es Ergebnisziele – etwa die To-do-Listen auf den Schreibtischen von heute.

Aber warum kommen wir manchmal nicht ins Handeln und erreichen daher unsere Ziele nicht? Das ZürcherRessourcen Modell (ZRM) zum besseren Selbstmanagement kann Abhilfe schaffen… 

Das ZRM ist ein wissenschaftliches Selbstmanagement-Tool, das an der Universität Zürich (Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie) von Maja Storch und Frank Krause 1991 entwickelt wurde.

 

Key Facts zum ZRM:

  • Das ZRM bezieht sowohl das Unterbewusstsein als auch die Körperwahrnehmungen in die Zielfindung mit ein,
  • braucht andere Menschen als unbeteiligte Ideengeber
  • findet aufgrund seiner klaren Struktur und den Forschungsergebnissen auch bei Männern großen Anklang.

Beim Einsatz des ZRM wird ein Haltungsziel (bei ZRM auch Mottoziel genannt) aktiviert, das unser Verhalten beeinflussen kann. Die neurowissenschaftliche Methode zielt auf das Unterbewusstsein ab. D. h. die Areale im Hirn, die nicht Verstand gesteuert sind, sondern instinktive Verhaltensmaßnahmen auslösen und unsere Erfahrungen abspeichern. Zum Einsatz kommen dazu Bilder und Bewegungen, die positiv aufgeladen werden und die relevanten Teile des Gehirns zur Aktion anregen. So entsteht ein neues Verhaltensmuster, das die Umsetzung unserer Ziele positiv unterstützen kann.

So gelingt Veränderung – 6 Schritte für ein verbessertes Selbstmanagement und aktives Handeln

 

1. Bewusstmachung/ Erkenntnis: Was möchte ich ändern? Was wünsche ich mir? Und kann ich das positiv benennen? Zum Beispiel: „Ich möchte künftig entspannter an schwierige Aufgaben herangehen.“

2. Bilder sammeln: Einen Arm voller Zeitschriften kaufen und die Bilder sammeln, die mich am meisten ansprechen. Dann den persönlichen Favoriten auswählen: Welches Bild erreicht mein Herz? 

3. Ideenkorb: Freunde bitten, das Bild zu beschreiben: Was sehen oder fühlen sie, wenn sie das Bild betrachten? Zum Beispiel Bärenrudel, Sonnenuntergang, Savanne, gelassen, das großen Fressen, Schlafstunde, Geborgenheit etc.  

4. Mottoziel: Aus der Wortsammlung einen positiven Satz formulieren (=Mottoziel). Es soll meine Haltung beschreiben, die ich künftig einnehmen möchte, um mein Ziel zu erreichen. Mein Motto-Ziel sollte vollständig unter meiner eigenen Kontrolle liegen und bei mir starke positive und Null negative Gefühle erzeugen. Zum Beispiel: Mit Bärenruhe schaue ich dem nächsten großen Fressen entgegen (Achtung: Der Satz sollte mit „ich“ und im Präsens formuliert werden. Jeder sieht in dem Bild etwas anderes. Nur der „Betroffene“ kann den Satz für sich formulieren – das Bild und der Ideenkorb helfen ihm dabei)

5. Erinnerungshilfe suchen: 10 NEUE Dinge anschaffen, die MICH an mein Motto erinnern. Die Erinnerungsstücke werden überall platziert, so dass sie mich den ganzen Tag unbewusst an mein neues Mottoziel erinnern, z.B. kleiner Plüschbär im Bett, Postkarte mit Bär auf dem Schreibtisch, Schlüsselanhänger mit Fell, Handyhintergrund mit Bärenfamilie etc. Auch hier kann wieder der Ideenkorb genutzt werden. Freunde haben meistens die besten Ideen für gute Erinnerungshilfen.

6. Embodiment: Zu dem Satz eine Bewegung entwickeln. Selbst in angedeuteter Form soll sie mein Hirn an mein Mottoziel erinnern und diese Haltung hervorrufen – auch in schwierigen Situationen. Hier eignen sich gut Bewegungen aus dem Yoga oder Kampfsport. Es gibt wissenschaftliche Studien, die belegen, dass Sätze mit einer Bewegung leichter gemerkt werden als ohne Bewegung.

 

Weiter Informationen unter:

  • www.zrm.ch
  • Storch, Maja; Krause, Frank. Selbstmanagement – ressourcenorientiert (German Edition) (Kindle-Positionen302-303). Hogrefe, vorm. Verlag Hans Huber. Kindle-Version.